Auf Expansionskurs: Merbag erwirbt Mercedes-Niederlassung Mainz
Posted by: Isabelle Riederer
Es geht Schlag auf Schlag: Mit Mainz ist binnen kurzer Zeit die dritte Mercedes-Benz-Niederlassung verkauft. Im Dezember übernimmt die Merbag den Standort. Die Schweizer Gruppe setzt damit ihren Expansionskurs in Deutschland fort.

Die Schweizer Merbag-Gruppe erhält den Zuschlag für die Mercedes-Benz-Niederlassung Mainz. Das gaben der Hersteller und der Händler bekannt. Die Niederlassung geht mit allen rund 225 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum 1. Dezember 2025 an die Autohaus-Gruppe über, deren Deutschland-Sitz sich in Trier befindet. Details zum Deal, etwa die Investitionssumme, wurden nicht bekannt.
Der Standort Mainz liegt geografisch nahe an den 19 Mercedes-Benz-Autohäusern, welche die Merbag Holding in Deutschland bereits betreibt. Viele davon kamen erst kürzlich hinzu – zum 1. April 2025 übernahm Merbag die KBM-Gruppe und verdreifachte damit die Anzahl ihrer Standorte hierzulande.
Jens Niedereichholz, CEO Autohandel Deutschland bei der Merbag, sagt: «Es freut uns sehr, dass wir die Mercedes-Benz-Niederlassung Mainz von der Mercedes-Benz Group AG übernehmen dürfen. Inmitten der prosperierenden Rhein-Main-Region bilden die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz und die angrenzende hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, deren ehemalige Werksniederlassung ebenfalls Teil der Merbag-Gruppe ist, ein länderübergreifendes Doppelzentrum.» Der Standort Mainz ergänze das Verkaufsgebiet der Merbag optimal und stärke die Unternehmensgruppe in der Region als Arbeitgeberin.
Europaweit werden zum 1. Dezember 2025 rund 4300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Gruppe gehören, die bislang 63 Standorte betreibt, davon 28 in der Schweiz. Hinzu kommen je fünf Standorte in Italien und Luxemburg sowie sechs Autohäuser im Grossraum Wien.
Die Niederlassung Mainz ist Vertriebs- und Servicestandort für Pkw, Transporter und Reisemobile von Mercedes-Benz, sowie die zugehörigen Marken AMG, Maybach, Smart und Daimler Truck. Der Standort ist die dritte Niederlassung, die Mercedes-Benz in der aktuellen Welle veräussert. Ende Juni fiel der Startschuss mit dem Verkauf der Niederlassung Ulm/Neu-Ulm an die neu formierte Sterne-Gruppe mit Sitz in Augsburg. Hinter dem Unternehmen stehen die Traditionshändler Kreuter-Medele-Schäfer sowie Abel + Ruf. Vergangene Woche ging Dortmund an die Jürgens-Gruppe.
Derzeit befinde sich Mercedes-Benz «in sehr konstruktiven Gesprächen mit potenziellen Erwerbern für weitere Standorte.» Die Nachfrage sei hoch, wie Jan Medeja, Vice President Mercedes-Benz Retail Europe Cars and Vans, erklärte.
Als besonders wichtige Kriterien bei der Auswahl der Käufer nennt der Konzern ausgewiesene Expertise im Fahrzeughandel und -service, nachhaltige Investitionsbereitschaft, ein langfristiges unternehmerisches Konzept, wirtschaftliche Stärke und Aufgeschlossenheit gegenüber Arbeitnehmervertretungen. (pd/ir)