Elektroautos der AMAG werden Teil der Energieversorgung
Posted by: Isabelle Riederer
Mit einem Pionierprojekt bringt die ZUG ALLIANCE gemeinsam mit der AMAG Gruppe und weiteren Partnern bidirektionales Laden in die Praxis. Elektroautos werden dabei zu rollenden Speichern, die nicht nur Mobilität ermöglichen, sondern auch das Stromnetz stabilisieren. Pilotbetriebe in Cham liefern wichtige Erkenntnisse für das Energiesystem der Zukunft in der Schweiz.

Die AMAG Gruppe engagiert sich gemeinsam mit anderen Partnern im Rahmen der ZUG ALLIANCE in einem wegweisenden Pilotprojekt für netzdienliches Laden. Ab September 2025 werden unter anderem am Standort AMAG Zug in Cham Elektrofahrzeuge von Volkswagen bidirektional mit dem Stromnetz verbunden und dadurch integraler Bestandteil der Energieversorgung. Bidirektionales Laden bedeutet, dass Fahrzeuge nicht nur Strom beziehen, sondern auch wieder ins Netz zurückspeisen können. Elektroautos werden so zu mobilen Speichern, die Lastspitzen reduzieren, den Eigenverbrauch optimieren und die Netzstabilität erhöhen können.
Beim Praxistest bei der AMAG Zug werden die E-Autos über die bidirektionale Ladestation Helion BiDi mit dem Netz verbunden. Gesteuert werden die Energieflüsse durch das Energiemanagementsystem Helion One. Diese intelligente Plattform vernetzt Solaranlage, Wärmepumpe sowie E-Ladestation und optimiert deren Zusammenspiel für mehr Effizienz und Rentabilität. Absicht ist es, die Fahrzeuge für sogenannte Systemdienstleistungen einzusetzen – etwa indem sie durch gezieltes Laden und Entladen aktiv zur Netzstabilität beitragen. Gleichzeitig werden unterschiedliche Szenarien unter realen Bedingungen getestet, um den tatsächlichen Nutzen für Energiewirtschaft, Infrastrukturbetreiber und Endkundinnen und -kunden zu evaluieren. Die AMAG Tochter Helion wird ab Januar 2026 ein preislich attraktives bidirektionales Ladeangebot für Privat- und Firmenkunden bereitstellen. Damit wird bidirektionales Laden erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
«Elektrofahrzeuge können mit ihren Batterien eine wichtige Rolle in einem dezentraleren Energiesystem einnehmen. Mit diesem Projekt schaffen wir zusammen mit der ZUG ALLIANCE die Grundlage, um diese Technologie künftig breit in der Praxis anzuwenden», sagt Helmut Ruhl, CEO der AMAG Group AG.
Ebenfalls beteiligt ist die AMAG Gruppe an zwei weiteren Projekten der ZUG ALLIANCE: Bei «Peak Shaving» werden auf dem Papieri Areal in Cham die bereits vorhandenen Carsharing-Fahrzeuge des zur AMAG Group gehörenden Mobilitätsanbieters allride in das Arealnetz integriert. Die Batterien der Fahrzeuge werden so zusätzlich als Puffer genutzt, um die Lastspitzen zu reduzieren. Und auf dem kantonseigenen landwirtschaftlichen Betrieb «Schluechthof» in Cham wird der Eigenverbrauch optimiert, indem der von der Solaranlage tagsüber erzeugte Strom gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt verwendet wird.
Diese Projekte sind Teil der Energie- und Klimastrategie des Kantons Zug und werden in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft umgesetzt. Simulationen zeigen, dass bidirektionales Laden die Integration von erneuerbarer Energie wie Solar- und Windstrom in das Energiesystem entscheidend erleichtern kann. Für die AMAG Gruppe ist das Engagement in der ZUG ALLIANCE und die Teilnahme an diesem Projekt ein weiterer Schritt, ihre Rolle als Treiberin der nachhaltigen Mobilität zu stärken. «Mit der intelligenten Kombination von Photovoltaik und Elektromobilität bieten wir erneuerbare Mobilität: günstig, nachhaltig, rundum sorglos», so Helmut Ruhl. (pd/ir)