05.12.2025

«Unsere Mischung an der Auto Zürich ist eine erfolgreiche Kombination»

Geschäftsführerin Ines Nägeli und Gründer Karl Bieri blicken auf eine erfolgreiche Auto Zürich Car Show 2025 zurück – mit Rekordbesucherzahlen, starken Marken und grosser Begeisterung für Mobilität.

«Unsere Mischung an der  Auto Zürich ist eine  erfolgreiche Kombination»

Die Macher hinter der Auto Zürich, Karl Bieri und Ines Nägeli.

Interview: Isabelle Riederer

AUTO&Wirtschaft: Die Auto Zürich feierte dieses Jahr ihre 38. Ausgabe – was war für Sie das prägendste Highlight?

Ines Nägeli: Es gibt viele tolle Momente. Ganz besonders ist das grossartige Zusammenspiel von neuen und bestätigten Automarken in der Schweiz. Mit dem neu eingerichteten Penthouse konnten wir erleben, wie neue Marken wie BYD, Denza, Zeekr und Xpeng mit bestehenden Marken wie Maserati und Genesis kooperieren, um sich zur Freude aller diesen Platz zu teilen. Ein grosses Highlight war natürlich die grosse Anzahl an Ausstellern und Neuheiten, die präsentiert wurden.

Karl Bieri: Für mich war eines der grossen Highlights die EV Experience. Das Interesse an Probefahrten war auch dieses Jahr wieder enorm. Ich erinnere mich noch, als wir die erste EV Experience durchgeführt haben, damals mit knapp 15 Modellen – und heuer waren es 46 Elektrofahrzeuge.

 

Die Auto Zürich schloss mit 68'053 Besucherinnen und Besuchern erneut mit einem Rekord ab: Worin sehen Sie die Hauptgründe für den anhaltenden Erfolg?

Nägeli: Natürlich freut uns der grosse Erfolg. Es ist aber jedes Jahr auch für uns eine grosse Herausforderung. Wir wissen zu Beginn eines Jahres nie, ob es funktionieren wird. Ich glaube, unsere Stärken sind, dass wir aus den Erfahrungen der Vergangenheit lernen, immer wieder neue Komponenten und Elemente einbringen, die Interaktion und Kommunikation mit unseren Besucherinnen und Besuchern stärken und auch über die Messe hinaus aufrechterhalten.

Bieri: Wir sind offen für neue Teilnehmer und neue Technologien. Wir haben kurze Entscheidungswege, so dass wir rasch auf die Bedürfnisse unserer Aussteller reagieren können. Hinzu kommt: Wir sind eine Verkaufsmesse und wir können mit Stolz sagen, dass sich die Preise pro Quadratmeter seit der Gründung der Auto Zürich nur marginal nach oben verändert haben. Auch unser stan­dardisiertes Konzept ist ein grosser Vorteil für unsere Aussteller.

 

Die Auto Zürich war dieses Jahr bereits früh ausgebucht. Es scheint, als würde es immer enger werden. Gibt es Möglichkeiten, in Zukunft mehr Fläche zu generieren oder die Besucherzeiten anzupassen?

Nägeli: Wir waren dieses Jahr wirklich schon sehr früh komplett ausgebucht und mussten leider auch einigen Ausstellern absagen. Die Lokalität ist nun mal gegeben, wir können keinen Meter mehr vergeben. Eine Überlegung könnte sein, dass wir die Besucherzeiten an­passen. Wir sind uns aber nicht sicher, ob längere Öffnungszeiten am Abend auch mehr Besucherinnen und Besucher anziehen. Ob mehr Ausstellungstage Sinn machen würden, müsste man sich mal überlegen. Die Frage ist auch, ob unsere Aussteller das auch möchten.

Bieri: Man muss auch bedenken: Unsere Aussteller sind Garagisten, die nebenbei ei­gene Betriebe und Unternehmungen haben.

 

Die Auto Zürich ist und bleibt eine Verkaufsmesse – wie viele Fahrzeuge wurden denn heuer verkauft?

Nägeli: Wir wissen, dass einige Aussteller sehr erfolgreich neue Kunden gewinnen konnten und auch zahlreiche Fahrzeuge verkaufen konnten.

Bieri: Vor allem auch im hochpreisigen Segment. Wir haben Aussteller im Premiumsegment, die uns berichtet haben, dass sie von Interessenten überrollt wurden.

 

Man hatte den Eindruck, als sei die Auto Zürich dieses Jahr international mehr in den Fokus gerückt. Ist das so?

Nägeli: Wir hatten dieses Jahr tatsächlich in den internationalen Medien mehr Präsenz, denn es gibt nicht mehr viele Messen, wo man Neuheiten von 70 Automarken sehen kann. Hinsichtlich der Besucherinnen und Besucher hat sich das aber nicht gross verändert, was aber auch gut ist. Wir haben regionale Aussteller, die auch regionale Besucherinnen und Besucher wollen. Es bringt uns und unseren Ausstellern nicht viel, wenn Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland kommen, denn die kaufen ihren Neuwagen nicht in der Schweiz.

Bieri: Was dieses Jahr aufgefallen ist, ist dass viele Besucherinnen und Besucher das SBB-Railway-Angebot genutzt haben. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten wir hier einen Anstieg von über 50 Prozent. Das zeigt uns, dass mehr Leute aus der ganzen Schweiz anreisen und wir dieses Angebot auch in den nächsten Jahren weiterführen und ausbauen wollen.

 

Die Auto Zürich hat dieses Jahr bereits einige Sonderevents veranstaltet. Wie war da die Resonanz, und ist das ein Konzept mit Ausbaumöglichkeiten?

Nägeli: Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal zwei Sonderveranstaltungen durchgeführt, die Opel Vision Night und den 75-Jahre-Bulli-Event. Wir sind sicher, dass solche Formate für alle Beteiligten spannend sind, und könnten uns gut vorstellen, solche Events künftig weiter auszubauen; das können Talks zu bestimmten Themen sein, Fachgremien oder Tagungen.

Bieri: Wir fangen ja immer an mit kleinen Projekten und schauen, wie es sich entwickelt. Zwei gute Beispiele sind die Media-Stage und die EV Experience.

 

Man hört immer wieder, die junge Generation interessiere sich nicht für Autos. Wie sehen Sie das?

Nägeli: Es ist eine Durchmischung vorhanden, aber das Interesse der jungen Generation ist nach wie vor da. Das sehen wir nur schon, wenn irgendwo ein Motor gestartet wird. Kaum dröhnt der Sound durch die Hallen, stehen die Jungen da und sind begeistert. Auch bei der EV Experience haben wir viele junge Besucherinnen und Besucher gesehen, die E-Autos Probe gefahren sind.

 

Die Mischung der Auto Zürich ist einmalig – von Neuwagen über Oldtimer, Supercars und Zubehör bis hin zu Motorrädern. Bleibt es weiterhin bei diesem Mix?

Nägeli: Unsere Mischung an der Auto Zürich ist eine erfolgreiche Kombination. Motorradfahrer fahren auch häufig Auto und umgekehrt. Neuwagen ist unser Hauptteil und wird durch neue Marken, die in die Schweiz kommen, auch immer bedeutender. Die Classic Cars mitsamt dem Youngtimer-Bereich sind für uns sehr wichtig, Hypercars und Supercars sind nach wie vor ein Publikumsmagnet. Wir versuchen, so viel wie möglich abzudecken, aber so, dass es noch zusammenpasst und vor allem auch unserem Konzept entspricht.

 

Hier gehts zur Rückschau von einigen Ausstellern!

Hier gehts zur Bildergalerie vom Eröffnungsabend!

www.autozuerich.ch

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